Im Test: Yamaha TW-E3C – Einstieg leicht gemacht gemacht

Als “klein und dennoch dynamisch” beschreibt man auf der Produktseite die neuen In Ears Yamaha TW-E3C. Über die Headphone Control-App kann der Klang individuell für die optimale Soundqualität. angepasst werden. Außerdem kümmert sich das Feature “Listening Care” darum, dass selbst bei niedriger Lautstärke der Equalizer so angepasst wird, dass das Klangbild genauso umfangreich und voluminös ist, wie bei hoher Lautstärke, da der komplette Frequenzbereich trotzdem dargestellt wird. So wird das Gehör geschützt, ohne, dass man Abstriche bei der Klangqualität machen muss. All das soll der folgende Test zeigen.

Für den perfekten und bequemen Sitz der Ohrhörer sorgen Silikonaufsätze in vier verschiedenen Größen, die leicht zu tauschen sind. Bluetooth 5.2 garantiert dazu eine stabile Verbindung zum mobilen Abspielgerät. Zusammen mit den Codecs AAC und Qualcomm aptX Adaptive werden hier im Gaming Mode beste Voraussetzungen geschaffen, um die Latenz bei Gaming und Videoinhalten so gering wie möglich zu halten. Ich persönlich spiele eher selten auf dem Handy, aber das eine oder andere kurze Video läuft dann doch einmal.

15 Stunden halten die kleinen Ohrstöpsel durch und das Ladecase bringt nochmal 9 Stunden Wiedergabezeit on top dazu. Sollte einem doch mal der Saft ausgehen, dauert das Aufladen einer weiteren Stunde Laufzeit gerade einmal 10 Minuten. Den IPX5 Standard hat man den TW-E3C auch noch verpasst, was sie auch zu einem perfekten Trainingspartner machen, da ihnen ein Regenschauer beim Joggen nichts anhaben kann. Durch Ambient Sound ist es dazu auch möglich, Umgebungsgeräusche wahrnehmen zu können. Natürlich lassen sich die Ohrstöpsel dafür auch mit Touch-Gesten Steuern. Mit gerade einmal 6 Gramm pro Stück sind die In Ears obendrein auch noch richtige Leichtgewichte.

Ein weiteres, vielleicht bisher etwas weniger verbreitetes Feature ist die Multipoint Verbindung. Hier können zwei Bluetooth Geräte gleichzeitig mit den TW-E3C gekoppelt werden. So kann man sie mit einem Laptop verbinden und beispielsweise Musik hören. Sollte währenddessen ein Anruf über das Smartphone eingehen, kann dieser mühelos direkt angenommen werden, wenn die Kopfhörer verbunden sind. Die Wiedergabe auf dem Laptop wird dann solange unterbrochen, bis der Anruf beendet wird. Danach wechselt man automatisch wieder zum Laptop und die Musikwiedergabe geht nahtlos weiter.

Soweit zur allgegenwärtigen Theorie, mit der jeder Hersteller auf die eine oder andere Art sein Produkt aus der Masse hervorheben möchte. Da ich die Multipoint Verbindungen von meinen Apple Air Pods schon kenne, wollte ich mit den Yamaha TW-E3C sehen, wie dieses Feature made in Japan aussieht. Verbunden habe ich mein MacBook und mein iPhone. Bei der Musikwiedergabe gab es keine besonderen Vorkommnisse. Alles funktionierte wie erwartet und der Klang war für In Ears dieser doch überschaubaren Preisklasse erstaunlich gut. Auch das Listening Care macht dabei einen ausgezeichneten Job. Nuancen die ich sonst nie auf geringer Lautstärke wahrgenommen habe, waren auf einmal da, aber ohne dass die Lautstärke aufgedreht werden musste.

Dann klingelte mein Telefon und ich konnte den Anruf direkt über die Touch Gesten der Kopfhörer annehmen. Mein Gesprächspartner war sofort in meinem Ohr, ohne dass ich noch die Quelle am Telefon einstellen musste. Die Klangqualität des Gesprochenen war glasklar und hätte besser kaum sein können. Ich selbst war auch sehr gut verständlich, was das Gespräch für alle Beteiligten sehr angenehm machte. Nach dem Auflegen wechselten die TW-E3C dann automatisch wieder zu meinem Laptop und setzen die Musikwiedergabe fort.

Glücklicherweise bin ich auch nach Corona noch im Home Office, so habe ich dann auch an einigen Videokonferenzen teilgenommen. Der Ton und das Bild waren recht synchron und man konnte dem Gespräch gut folgen. Ich musste mich schon sehr auf das Geschehen konzentrieren, um den wirklich minimalen Versatz von Sprache und Bild erkennen zu können. Schon diese erste Benutzung der Yamaha In Ears vermittelt damit einen grundsoliden und ehrlichen Eindruck.

Am Nachmittag habe ich die Ohrstöpsel dann mit aktiviertem Ambient Sound zu einem Spaziergang ausgeführt, Die Umgebungsgeräusche überlagern hierbei in der Regel nicht die Wiedergabe der Musik, was ich als sehr angenehm empfinde. Man bekommt das meiste von seinem Umfeld und dem Verkehr mit und kann dennoch Musik, Podcasts oder Hörbücher in sehr guter Tonqualität genießen. Ich bin schon recht zufrieden mit dem, was Yamaha hier entworfen hat, wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass sich die kleinen In-Ears tatsächlich mit nur 99€ auf dem Kassenzettel bemerkbar machen.

Selbstverständlich lassen sich die kleinen TW-E3C auch über die dazugehörige App steuern, auch das ist bei einem Paar In-Ears von unter 100€ nicht selbstverständlich. Die Headphone Control App ist dabei recht klar und strukturiert aufgebaut, was die Bedienung der Kopfhörer damit nicht allzu schwierig gestaltet. Leichte Verwirrung stiftet allerdings der Name der App.

Dieser ist ähnlich wie der einer anderen App, die ebenfalls von Yamaha erhältlich ist. Um dem entgegenzuwirken hat Yamaha auf den Karton der TW-E3C einen QR Code geruckt, der den Benutzer nach dem Scannen direkt zur richtigen App im jeweiligen App Store bringt. In der App ist es dann möglich die Features Listening Care, Ambient Sound und Gaming Mode separat ein bzw. ab zu schalten, sowie Einstellungen am kleinen 5-Band-Equalizer vorzunehmen. Der Akkustand von Kopfhörern und Ladecase wird angezeigt und bei Bedarf kann auch im digitalen Benutzerhandbuch der Kopfhörer geblättert werden.

Yamaha startete mit eigenen In-Ears Anfang des Jahres 2021. Allerdings waren die fast namensgleichen TW-E3A zumindest klanglich halbwegs ok, aber die knubbelige Bauform passte kaum jemandem wirklich ins Ohr. Und wenn ein In-Ear nicht passt, dann leidet darunter der Klang. Jetzt hat man bei Yamaha seine Hausaufgaben gemacht und dem neuen Modell eine zwar unspektakuläre, aber vernünftige Bauform verpasst. Somit halten die neuen auch ohne stopfen und drücken recht gut im Ohr. Und das kommt dem Klang dann zugute.

Nun darf man von den TW-E3C keine audiophilen Höchstleistungen erwarten, dafür greift man dann zum Top-Modell TW-E7B, welches einen wirklich einwandfreien Klang abliefert, aber daher auch doppelt so viel kostet. Und dennoch machen die kleinen E3C Spaß und haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Musik wird recht detailreich in allen Frequenzen wiedergegeben, wobei der Bass, der sonst bei Kopfhörern dieser Preisklasse das einzig tragende Element ist, sich dezent im Hintergrund hält. Aber auch die Höhen und Mitten sind klar, wobei allerdings bei überzogener Lautstärke der Klang doch mehr oder weniger in sich zusammenfällt.


Fazit:

Die Yamaha TW-E3C In Ear Kopfhörer sind das ideale Einstiegsmodell, sollte man sich mit dem Thema mobile Musik beschäftigen. Yamaha hat in abgespeckter Version all die Technik in den kleinen In-Ears untergebracht, die sich auch im Top-Modell TW-E7B finden lässt.

Somit ergibt sich unter dem Strich ein guter Kopfhörer in bezahlbarer Region von unter 100€. Erhältlich sind die TW-E3C in den Farben Schwarz, Grau, Blau, Grün, Beige und Rot. Die Features auch der App sind sehr gut durchdacht und liefern alles, was man unterwegs zum entspannten Musikhören braucht.


Link zum Hersteller: Yamaha TW-E3C