Hardwaretest: Yamaha TW-E3A – geht ins Ohr

Yamaha ist bekannt für überragende Instrumente und ebensolche Unterhaltungselektronik. Nicht umsonst war Yamaha der Vorreiter für Multiroom, also dem Streaming von Musik an verschiedene Lautsprecher, im Bereich der AV-Receiver war man der erste Hersteller, der mit Surround:AI künstliche Intelligenz für den Kino-Sound im heimischen Wohnzimmer einsetzte. Und wie alle, die sich mit Musik und Klang beschäftigen, bietet jetzt auch Yamaha mit den TW-E3A sein erstes Paar kabelloser In-Ear Kopfhörer an. Der Markt ist allerdings inzwischen riesig, die Auswahl an solchen Earbuds gigantisch und fast schon unüberschaubar. Dazu ist meine Erwartungshaltung an Yamaha wie immer immens, also mal schauen, wie sich die kleinen In-Ears hier schlagen?

Die Verpackung ist wie für solche Geräte typisch, klein und übersichtlich gehalten. Zum Packungsinhalt gehört wie üblich eine Menge an gefaltetem Papier, welches ausgeklappt dann das Format einer deutschen Tageszeitung erreicht. Trotzdem kommt die Anleitung in einer Schriftgröße daher, die ab der Altersklasse Ü40 unter Umständen schon Schwierigkeiten beim Lesen bereiten kann. Ich persönlich habe immer Probleme damit, wenn ich eine solche mehrsprachige Einleitung auseinandergefaltet habe und dann versuche, mich daran entlang zu hangeln. Aber zum Glück sind das nicht die ersten In-Ears, die ich teste und einrichte, der Ablauf ist immer gleich bis ähnlich, so dass ich hier auf das Papier verzichte.

In der Verpackung befinden sich neben den eigentlichen Kopfhörern auch das Ladecase, drei Paar Eartips in unterschiedlichen Größen, zwei Paar Sleeves für eine bessere Passform und ein 30 Zentimeter USB-C-Kabel. Es ist also alles vorhanden, um die TW-E3A sofort anzupassen und mit dem Smartphone oder Tablet zu verbinden. Wenn man bis hierhin wirklich etwas kritisieren möchte, dann ist es das Inlett der Verpackung, welches vollständig aus Plastik besteht – in Zeiten, in denen dem Umweltschutzgedanken immer größere Bedeutung zukommt, vielleicht nicht mehr zeitgemäß?

Die TW-E3A sind in vier Farben erhältlich, wobei neben den Klassikern Schwarz und Weiß auch Blau und Rosa zur Verfügung stehen. Mein Testmuster kommt im zarten Rosa daher, sicher nicht die Farbe, die ich mir persönlich hätte ausgesucht, aber meine Tochter findet das großartig, die In-Ears sind inzwischen von ihr konfisziert und zu ihrem momentanen Lieblings-Kopfhörer auserkoren.

Das A und O bei jedem In-Ear Kopfhörer ist die Passform. Waren vor Jahren die ersten Modelle, egal ob kabelgebunden oder kabellos, noch simple Stecker, die man sich mit aller Kraft ins Ohr drückte, damit die auch hielten, so legen alle Hersteller nun gesteigerten Wert auf eine optimale Passform. So sind die Stege, die ins Ohr geführt werden, inzwischen angewinkelt, um sich dem Gehörgang anzupassen. Aber beim ersten Einsetzen der Yamaha TW-E3A fand ich aufgrund der Bauform der Kopfhörer keinen wirklich guten Sitz. Zu wenig sind diese an die Form des Ohrs angepasst, zu knubbelig ist die Form. Der optimale In-Ear ist der, den man nicht spürt, leider ist das bei den Yamahas nicht ganz der Fall. Besserung brachten bei mir erst die mitgelieferten Sleeves. Da liegt Cambridge Audio mit seinen Melomania Touch um Längen vorn.

Das Pairing per Bluetooth gestaltet sich wie bei allen In-Ears simpel. Wird der rechte Earbud aus der Box genommen, blinkt er abwechselnd rot und blau, nun einfach das Handy in den Bluetooth-Einstellungen suchen lassen, der Kopfhörer wird dann verbunden. Danach den linken Stecker in die Hand nehmen, auch dieser verbindet sich dann sofort. Verwendet wird hier der Bluetooth-Standard 5.0, sind die Hörer verbunden, zeigt das Smartphone an, dass Qualcomm aptX verwendet wird. Damit man nicht immer das Handy zur Hand haben muss, lassen sich auch die Yamaha TW-E3A per Knopfdruck bedienen. Mit den integrierten Buttons lassen sich Songs wiedergeben, pausieren oder bei einem eigehenden Anruf auch Gespräche annehmen. Zweimaliger Druck erhöht oder senkt die Lautstärke, halten von zwei Sekunden rechts oder links sorgt für einen Titelsprung. Bis hierhin also nichts neues, was aber auffällt ist, dass hier zum Bedienen der Buttons einiges an Druck aufgewendet werden muss.

Optional bietet Yamaha für die TW-E3A eine App an und selten war der Begriff optional so angebracht wie hier. Denn diese App hat genau zwei Funktionen: Man kann das Listening Care an- oder abschalten und man kann für die In-Ears ein Firmware-Update installieren. Weitere Funktionen sucht man vergeblich, es gibt keinen Equalizer und es gibt keine Funktion, seine Kopfhörer zu suchen. Diese App ist so ziemlich auf das Marginalste beschränkt, was ich je auf dem Handy erblicken durfte. Es macht den Eindruck, dass man bei Yamaha nur eine App programmiert hat, weil eben heute zu einem Kopfhörer in dieser Preisklasse eine App einfach zum Standard dazugehört. Hier ist also noch unendlich viel Luft nach oben – auch wenn man weiß, was Yamaha sonst an großartiger Software anbietet. Wenigstens lässt sich der Akkustand ablesen. Laut Yamaha beträgt die Laufzeit 4 x 6 Stunden, davon 3 x Aufladen im Case. Die Ladezeit beträgt bei vollständig entladenem Akku dann gut 2 Stunden.

Technisch bietet man bei Yamaha wie immer nur das Beste, die TW-E3A sind mit den Profilen A2DP, AVRCP, HFP und HSP und den Codecs SBC, ACC und Qualcomm aptX ausgestattet. Die 6 Millimeter Treiber bieten einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20kHz, durch aptX ist eine Übertragung bis zu 352 kbps bei 16-bit und 48 kHz möglich. Für die bestmögliche Musikwiedergabe setzt man bei Yamaha auf die hauseigene Listening Care Technologie. Im Bereich des Heimkinos hat Yamaha YPAO Volume entwickelt, hier messen Algorithmen über ein Mikrofon den bestmöglichen Klang am eigenen Lieblingshörplatz, um den perfekten Klang zur Verfügung zu stellen. Diese Technik wurde nun für die TW-E3A modifiziert. Um hohe und niedrige Frequenzen zu hören, muss üblicherweise für ein ausgewogenes Klangbild die Lautstärke erhöht werden, was auf Dauer schlecht für das eigene Gehör ist. Mit Listening Care werden nun selbst bei geringen Pegeln diese Frequenzen automatisch angepasst.

Beim Klang sind Kopfhörer immer eine Frage des persönlichen Geschmacks und Hörvermögens. Gerade In-Ears sind hier vom perfekten Sitz im Ohr abhängig. Die kleinste Bewegung genügt, um den Klang zu verfälschen. Allein die falschen Eartips können den Klang komplett verändern. Von daher sollte man hier erst die verschiedenen Größen ausprobieren, um den für das eigene Ohr perfekten Halt zu finden. Nachdem das erledigt ist, gehe ich auf den TW-E3A meine Playlists verschiedener Genres durch, um mir endlich Klang zuführen zu können.

Was als erstes auffällt, ist ein gutes Stereo-Bild und damit eine entsprechende Bühne im Kopf. Und noch etwas fällt auf: Während viele andere Produkte hier auf vermehrten Bass setzen, bieten die Yamaha In-Ears ein auf Anhieb relativ ausgewogenes Klangbild. Relativ deshalb, weil mir persönlich der Tiefton-Bereich tatsächlich als zu dünn auffällt und es mir allgemein an Dynamik mangelt. Wenn ich Motörhead höre, dann will ich auch Lemmy Kilmister mit seinem Bass als dominierendes Instrument hören. Das ist leider nicht wie erhofft der Fall.

Gleiches gilt auch im Bereich des deutschen Rap und hier bei SDP. Hier ist der Tiefton ebenfalls recht wenig zu vernehmen. Dafür gibt es hier gut ausgewogene Mitten und Höhen, die Stimmen klingen, der Synthesizer klirrt selbst in den Höhen nicht. Meine persönliche Referenz ist seit einer Weile das Titelthema des Films Batman Begins auf Vinyl. Auch die TW-E3A müssen diese Herausforderung annehmen. Und hier spielen die In-Ears endlich auf. Klassische Instrumente scheinen das Metier der Kopfhörer zu sein. Gerade der Song Myotis mit seinen zahlreichen Streichinstrumenten passt zu den In-Ears. Und trotz des Lobes hätte ich mir auch hier mehr Dynamik gewünscht, wenn ich den direkten Vergleich zwischen Vinyl und In-Ears ziehe.

Fazit:

Nutzt man das erste Mal kabellose In-Ears, wird man vom Klang der Yamaha TW-E3A wirklich angetan sein. Ein ausgewogenes Klangbild von ganz oben bis relativ weit unten und ein gutes Stereo-Bild zeichnen die kleinen Kopfhörer aus. Zieht man jedoch den Vergleich zu den In-Ears anderer Hersteller, so fällt die mangelnde Dynamik auf. Die Bässe sind zwar vorhanden, aber ein wenig mehr hätte es für meinen Geschmack dann doch sein dürfen. Gleiches gilt für die Drums. Auch hier ist das Schlagzeug zwar zu vernehmen, aber jegliche Wucht fehlt. Dabei spielt es keine Rolle, ob Listening Care hinzugeschaltet ist oder nicht. Dafür bieten die In-Ears in den Mitten und Höhen wirklich guten Klang, Instrumente und Stimmen sind klar auszumachen.

Auch die Passform hat mich persönlich nicht zu 100% überzeugt. Zu knubbelig in der Bauform passen sich die Kopfhörer je nach Form des Ohres mal besser und mal schlechter an. Abhilfe schafft hier nur das mitgelieferte Sleeve. Dazu kommt eine App, die den Namen in der jetzigen Ausstattung eigentlich nicht verdient. Yamaha programmiert mit der MusicCast- oder der AV-Controller-App so großartige Software dass man sich fragt, was diese Headphone-App fast ohne Funktion für einen Sinn macht?


Link zum Hersteller: Yamaha TW-E3A


Du willst dich persönlich vom Klang der Yamaha TW-E3A überzeugen?

Okay, dann spiel mit mir. Yamaha stellt mir 2 Paar (1x Rosa, 1x Schwarz) der neuen In-Ears zur Verfügung, die ich gerne würde an dich weitergeben – wenn du dich mit Musik auskennst 😉

Deine Aufgabe ist folgende:

Ich veröffentliche hier in diesem Beitrag über 12 Tage jeden Tag einen kleinen Ausschnitt eines Bildes. Du schreibst mir, welches Motiv du meinst zu erkennen.

Die ersten beiden richtigen Antworten erhalten jeweils ein Paar der TW-E3A.

Damit das Spiel nicht aufgrund eines Glückstreffers oder doch echtem Wissen sofort vorbei ist, lasse ich die Bilder die gesamten 12 Tage durchlaufen.
Am Ende dieser Frist öffne ich alle Mails in chronologischer Reihenfolge und ermittle die beiden Gewinner. Doppelte Mails werden aussortiert, es nützt also nichts, mir jeden Tag zahlreiche Mails zuzuschicken. Es gilt eure erste und einzige Einsendung – wissen, nicht raten!

Die Gewinner werden dann von mir benachrichtigt, übersenden mir innerhalb einer Woche ihre Adresse und ich schicke die Kopfhörer auf die Reise. Bekomme ich keine Rückmeldung, gehen die In-Ears an den nächsten richtigen Einsender.

Lösung: es handelt sich natürlich um das Cover von
The Clash – London Calling


Die Gewinner sind Jens J. aus Wittenberg und Nicole B. aus Berlin.
Beide sind benachrichtigt und erhalten jeweils ein Paar der Yamaha TW-E3A.

Ach ja, für alle die über eine der vielen Gewinnspiel-Seiten hier teilgenommen haben, ohne zu wissen, worum es eigentlich geht:
Die TW-E3A sind kein E-Bike und nein, ihr könnt kein Motorrad der Marke Yamaha gewinnen.

Kleingedrucktes, Rechtliches und Datenschutz
Deine Daten werden in Form deiner Mail für die Dauer des Gewinnspiels nur im Mail-Postfach gespeichert und nach Beendigung unverzüglich gelöscht. Diese Daten werden von mir nicht an Dritte weitergegeben. Du erhältst von mir keine unerwünschten Mails.
Alle Angaben sind ohne Gewähr, Änderungen oder Irrtümer sind möglich. Ich behalte mir vor, das Gewinnspiel ohne Angaben von Gründen zu beenden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen mit Wohnsitz in Deutschland, ein Versand ins Ausland erfolgt nicht.