Hardwaretest: Ultrasone Panther – Kopfhörerverstärker und DA-Wandler in einem

Smartphones sind echte Multitalente. Von Chats mit WhatsApp über Surfen im I-Net oder die Navigation von A nach B ist mit unzähligen Apps heute mit diesen Geräten unfassbar viel möglich. Gerüchteweise nutzen manche Menschen ihr Smartphone auch noch zum Telefonieren. Das Smartphone ist somit der omnipräsente Begleiter durch den Alltag. Vollkommen aus der Mode gekommen sind hingegen portable Music-Player, da das Handy auch die mobile Musik zwischenzeitlich übernommen hat. Zahlreiche Streaming-Anbieter stellen entsprechende Apps zur Verfügung, um seine Playlists auch unterwegs hören zu können. Die Sache hat nur einen Haken – der Klanggenuss ist immer von der verbauten Technik des Smartphones abhängig und damit oftmals mehr schlecht als recht.

Technik & Ausstattung

Die bayerische Kopfhörer Manufaktur Ultrasone stellte sich dem durchschnittlichen mobilen Klang schon 2017 mit dem NAOS DAC entgegen. Nun liegt hier der Ultrasone Panther, der mit seinem verbauten DA-Wandler AKM 4490 dem Klang mobiler Endgeräte auf die Sprünge helfen will. Schon optisch macht das kleine Gerät einiges her. In der Größe einer externen HDD komplett im Carbon-Design zieht der Panther die Blicke auf sich.

Aber hier tut sich dann auch gleich das erste Problem auf: Im Gegensatz zum minimalistischen NAOS im USB-Stick Format gestaltet sich der mobile Einsatz des Panthers am Handy allein aufgrund der Größe eher schwierig. Das Handy passt locker in die Jackentasche, kommt der Panther dazu, wird es eng. Der Transport und die Nutzung der Geräte werden somit ungleich schwieriger.

Aber der Ultrasone Panther ist sowohl für den mobilen als auch für den Einsatz in den eigenen vier Wänden ausgelegt. Mit einem Gewicht von nur 110 Gramm und einem 3000 mAh Akku mit gut 20 Stunden Laufzeit über den Line-In Eingang und bis zu 15 Stunden bei aktiviertem D/A-Wandlung soll der DAC gerade den Einsatz hochwertiger Kopfhörer ermöglichen. Denn was man dem Gerät nicht ansieht: Im Panther steckt nicht nur der Wandler, sondern auch ein Kopfhörer-Verstärker. Dieser ist mit sämtlichen Kopfhörern von 16 bis 300 Ohm kompatibel.

Technisch leistet der Panther alles, um dem beschnittenen Klang wieder auf ein audiophiles Niveau zu heben. Der DAC leistet eine Auflösung von bis zu 384 kHz und 32 Bit und ist damit vollständig Hi-Res-tauglich. Dazu kommt das hochauflösende DSD-Verfahren, bei dem die Raubkatze bis zu DSD 256 mitgeht. Wer also Streaming-Dienste wie Tidal oder qobuz nutzt, wird das Mehr an Klang zu normaler Wiedergabe genießen, der Panther-Besitzer ist somit für alle Arten der Musik bestens ausgerüstet.

An Anschlüssen ist einiges in dem kompakten Gerät untergebracht und für alle Arten von Zuspielern gibt es das passende Anschlusskabel. So bietet der Panther Kopfhörern mit 2,5 oder 3,5 Millimeter Steckern Zugang. Für die Verbindung zum Zuspieler sind ein OTG-Micro-USB-, ein USB-C-, ein USB-A-Kabel sowie ein Adapter auf Lightning für Apple-Geräte beigelegt. Obendrein lässt sich das Smartphone aber auch ganz klassisch über ein analoges Kabel mit dem Panther verbinden. Die Katze selbst wird über USB aufgeladen. Geht die Leistung zur Neige, steht nach maximal vier Stunden Ladezeit wieder die volle Leistung zur Verfügung.

Klang

Musik kommt nicht nur mobil vom Smartphone. Zu Hause lasse ich mich für die Arbeit gerne vom Tablet mit Spotify gestreamt auf meine Yamaha MusicCast 50 oder die Restio ISX-80 im Hintergrund berieseln. Gelegentlich stöpsele ich einen Kopfhörer auch mal direkt an den PC oder wenn ich wirklich abgeschirmt von der Außenwelt abschalten möchte, nutze ich meinen Lieblings-Kopfhörer, den beyerdynamic Aventho Wireless oder seit Kurzem auch den Valco ANC. Musik ist also mein ständiger Begleiter, egal ob zu Hause, im Auto oder auf Reisen in Bahn oder Flugzeug. Von daher war ich also wirklich gespannt, wie mich der Ultrasone Panther akustisch noch mehr beeindrucken möchte?

Spricht man mit HiFi-Fans oder Ausstellern auf Messen, so ist häufig Jazz das Mittel zum Zweck, um hochwertige HiFi-Komponenten aller Art auch entsprechend würdigen zu können. Nun kann ich persönlich mit Jazz aber so gar nichts anfangen. Meine LP- und CD-Sammlung sowie sämtliche gespeicherten Playlists umfassen ausschließlich Musik aus den harten und handgespielten Genres und zahlreiche großartige Singer/Songwriter. Um mich einzustimmen stöpsele ich also meinen Aventho direkt an das Handy. Auch ohne den Panther genieße ich Blue October mit I Hope You`re Happy, ein absoluter Gute-Laune-Song, der live im Konzert gespielt der Menge jedes Mal ein Lachen ins Gesicht zaubert.

Soweit zum bekannten, jetzt kommt der Panther ins Spiel und zeigt augenblicklich, warum man bei Ultrasone einen Preis von fast 400,-€ aufruft. Ich verbinde mein Handy über das entsprechende USB-Kabel und schalte auf das digitale Signal, welches mir mit einer weißen LED angezeigt wird. Noch einmal zurück auf Anfang und was ich kaum erwartet habe: Der Song wird noch detaillierter, noch intensiver und eindringlicher, als er das ohne den Panther schon war. Zeit also für einen Titel aus dem Bereich der Songwriter, hier muss es einfach zwingend Yoke Lore mit Ride sein. Ich durfte diese großartige 2-Mann Kombo live erleben und der Panther versetzt mich augenblicklich wieder in das Konzert.

Weiter geht es mit Elle King, die es jedes Mal schafft, mir mit ihrer rauchigen Reibeisen-Stimme eine Gänsehaut zu verursachen. Dabei ist es vollkommen egal, welchen Song ich mir dabei anhöre. Der Panther gibt mir das Gefühl, im Studio direkt dabei sein zu dürfen. So eine Natürlichkeit in der Stimme, so punktgenaue und dynamische Bässe lassen mich augenblicklich die Augen schließen und ganz tief in die Songs eintauchen. Das ist es, was hervorragend wiedergegebene Musik ausmacht.

Endgültig überzeugt mich die Ultrasone Katze mit einem Song, der auch heute noch so unfassbar großartig ist und den ich am liebsten tatsächlich über Kopfhörer genieße, um ja jede gespielte Sequenz ungestört und ohne Ablenkung heraushören zu können: Another Brick in the Wall Part One von Pink Floyd. Dieser Titel ist ein musikalisches Meisterwerk und leider aufgrund des zweiten Teils, welcher im Radio rauf und runter lief, viel zu sehr unterschätzt. Auch hier nimmt mich der Panther aufgrund der zahlreichen Details und der Natürlichkeit des Titels augenblicklich nach den ersten gespielten Noten mit.

Leider stand mir zum Test kein wirklicher High-End-Kopfhörer im Stile eines Ultrasone Edition 15 oder der Edition 8 EX zur Verfügung, sondern ich musste mit dem auskommen, was der persönliche Fundus hergibt. Aber auch das sind alles sehr gute und hochwertige Kopfhörer, die ich regelmäßig nutze und selbst mit diesen wird die Leistungsfähigkeit des Panthers mehr als deutlich.

Fazit:

Der Ultrasone Panther ist das Gerät für diejenigen, die ihre Musik noch einmal aufwerten wollen. Die Mischung aus DA-Wandler und Kopfhörerverstärker ist sowohl für den Gebrauch zu Hause und damit zum audiophilen Genuss, als auch unterwegs am Tablet, Laptop oder Handy konzipiert.

Der Panther wird damit allen Ansprüchen gerecht. Gerade der überschaubare Preis für ein solches High-End Gerät macht den Panther auch für diejenigen interessant, die zwar mit einem stationären Kopfhörerverstärker liebäugeln, aber sich zum Kauf eines solchen noch nicht durchringen konnten.


Link zur Herstellerseite: Ultrasone Panther

Da Ultrasone sich nicht an mehrfach getätigte und zugesagte Absprachen hält, wird dies der vorerst letzte Testbeitrag des Unternehmens sein, der von konsolenfan.de veröffentlicht wird.