Hardwaretest: Nubert nuBox A-125 – klein, aber oho

Ich war sehr skeptisch, als die nubert A-125 bei mir ankamen und als ich sie ausgepackt hatte, war ich noch skeptischer. Aus diesen lütten Boxen soll tatsächlich sowas wie Sound rauskommen? Die Rückseite der Master Box machte mich allerdings neugierig. Neben dem Stereo Cinch und S/PDIF auch ein Toslink und ein HDMI ARC Anschluss. Na gut, dachte ich. Schauen wir mal, was die so können. Eine kleine Fernbedienung haben die A-125 übrigens auch. Und beim Betrachten dieser Fernbedienung war ich dann etwas überrascht. Moment. Die Lautsprecher haben auch Bluetooth?! Super cool! Jetzt war es nur noch die ultrakompakte Bauform von 24,5 cm x 13,5 cm x 20 / 21 Zentimetern, die mich etwas misstrauisch machte.

Der Anschluss ist, wie gewohnt bei nubert, kinderleicht. Da es sich hier um Aktivboxen handelt, können die Speaker direkt an das Quellgerät angeschlossen werden. Ein 3 Meter langes Verbindungskabel zwischen Master und Slave liegt den Boxen bereits bei. Wer die Boxen in größerem Abstand zueinander aufstellen möchte oder muss, kann optional im nubert Shop auch Kabel in 5 bzw. 7 Metern Länge kaufen. Die Master und Slave Box sind auf ihrer Unterseite jeweils als solche gekennzeichnet, die Master Box hat außerdem auf ihrer Frontseite noch eine kleine LED, die mittels Farbcodierung anzeigt, welcher Eingang gerade benutzt wird. Die Steuerung via Fernbedienung funktioniert ebenfalls recht simpel. Die mitgelieferte Fernbedienung ist einfach aufgebaut und auch ohne Bedienungsanleitung weiß man, welchen Knopf man wann drücken sollte.

Optisch sind die kleinen Boxen wohltuend schlicht gehalten, so dass sie mühelos in jedes Wohnzimmer passen. Auch die magnetische Stoffabdeckung ist in der Farbe der Lautsprecher gehalten. Die Verarbeitung der Gehäuse ist in ausgezeichneter Qualität, so wie man es bei nubert eben erwartet.

Da mich das Vorhandensein der Bluetooth Schnittstelle so sehr überrascht hat, hab ich diese als erstes ausprobiert. 2013 veröffentlichten Queens of the Stone Age exklusiv auf Spotify die EP „…like Cologne“. Auf ihr sind drei Tracks zu hören, die seinerzeit bei einem Live Konzert in der Kölner Kulturkirche aufgenommen wurden. Die intime Atmosphäre des Konzerts – die Kulturkirche fasst bestuhlt gerade einmal 250 Plätze – wird von den A-125 wunderbar ins eigene Wohnzimmer transportiert und schafft es sogar diverse Gänsehautmomente zu erzeugen. So zum Beispiel als beim ersten Song der Platte die Kirchenorgel einsetzt oder immer dann, wenn die Stimme von Frontmann Josh Homme etwas höhere Töne anschlägt.

Dieser Eindruck hat sich auch im weiteren Verlauf des Tests bestätigt. Lediglich bei sehr basslastigen Songs kommen die kleinen Schallwandler an ihre Grenzen, was mich jedoch bei der der kompakten Bauform aber weder störte, noch besonders überraschte. Die A-125 geben Bässe wieder, so gut sie das eben können und in den allermeisten Situationen ist das mehr als ausreichend. Der erste Hörtest war für mich also schon einmal vollster Genuss. Die nächste Prüfung wartete schon am gleichen Abend auf die Boxen – und auch auf mich.

Mehr Stadionfeeling zu Hause

Ein Freund rief mich eines Nachmittags völlig verzweifelt an und berichtete, dass sein Fernseher den Geist aufgegeben hätte. “Absoluter Super-Gau, heute Abend ist doch Fußball!!!“ Mit einem als Nicht-Fußballfan etwas gequälten „Komm halt her, ich teste grad ein Paar Boxen.“ lud ich ihn zu mir ein und machte mich schlau, wo genau denn „Fußball ist“? Schließlich wirbt nubert gerade mit dem Slogan Mehr Stadionfeeling zu Hause, also ergab sich so die beste Gelegenheit, dem Werbesprech sinnvoll direkt auf den Zahn zu fühlen.

Pünktlich zum Anpfiff saßen wir dann auf meinem Sofa, er mit einer Schüssel Chips auf dem Schoß, ich mit dem Notizblock daneben. Das Spiel ist in vollem Gange, mein Sitznachbar schaut gebannt auf die Mattscheibe. Dann dreht er sich erstaunt zu mir um: „Ey, hörste das auch? Wie der Trainer da eben den Schiri angebrüllt hat?“ Jupp, habe ich gehört. Ich erwidere nur, dass das wahrscheinlich schon immer so war, er das aber früher durch das blecherne Geschrabbel seiner TV-Lautsprecher nur nicht wahrgenommen hat.

Aber auch ich bin ein bisschen überrascht, dass die A-125 diese Feinheiten so klar darstellen können. Im weiteren Verlauf des Spiels, fällt es mir immer wieder auf, dass Gespräche während kurzer Unterbrechungen hörbar sind und sogar ein deutliches „Dong“ aus den Lautsprechern kommt, als der Ball nur den Pfosten, statt das Tor selbst trifft. Auch ich, als jemand der wirklich kein Fußballenthusiast ist, muss zugeben, dass der detailreiche Klang das Spiel dann doch irgendwie interessant macht. Es ist die ganze Zeit viel los, dennoch verliert man nie den Überblick im Geschehen. Es gibt keine unangenehmen Tonverzerrungen oder Überschneidungen. Der Klang hält einen in der aktuellen Situation fest und lässt trotzdem zu, Aktionen, die am Rande passieren, nicht zu verpassen.

Sobald der Ball dem Tor nahe kommt, steigt nicht nur die Spannung vor Ort im Stadion, auch die Atmosphäre in meinem Wohnzimmer wird geradezu elektrisierend. Die Stimme des Kommentators ist die ganze Zeit glasklar und sehr gut verständlich.

Durch den facettenreichen Klang, der durch diese kleinen Aktivboxen zu mir nach Hause transportiert wird, bin selbst ich emotional ganz nah am Geschehen und meines laienhaften Erachtens nach auch ganz nah an einem echten Stadionerlebnis. Das Einzige, was pandemiebedingt gerade fehlt, sind die Zuschauer im Stadion. Aber ich kann mir hier sehr gut vorstellen, dass mit den A-125 ein Fußballabend zu Hause mit allen Freunden und Fußballverrückten – sobald es wieder erlaubt ist natürlich – einem Besuch in der heimischen Fankurve zumindest akustisch durchaus die Stirn bieten kann.

Somit steht auch einem Kinoabend meiner Einschätzung nach nichts im Wege. Wer also eher auf Filme als auf Sport steht, kommt hier auch auf seine Kosten und holt sich das derzeit noch geschlossene Kino einfach nach Hause. Denn egal welcher Film von mir auch angeschaut wurde, die kleinen nubert A-125 lieferten stets den passenden Klang dazu ab. Der Sound kann zudem durch zwei über die Fernbedienung anwählbare Modi noch optimiert werden. Wem die Werkseinstellung noch nicht genug Dynamik mitbringt, kann hier noch ein wenig nachhelfen.



Fazit:

Ich bin erneut mehr als überrascht, was Nubert hier wieder abgeliefert hat. Das Äußere verrät eben nicht immer alles über innere Werte. Das Sprichwort „Klein, aber Oho“ trifft auf die A-125 definitiv zu 100% zu. Ich bin begeistert, wie detailreich und ehrlich diese kleinen Aktivboxen Sound darstellen können und dass sie in der Lage sind, eine tolle Atmosphäre zu schaffen, in der man sich wohlfühlt und gerne Musik, Filme oder auch Sport genießt.

Ich bin durch meinen Test nun zwar nicht zum Fußballfan geworden, kann mir aber durchaus vorstellen, mit den A-125 das ein oder andere Spiel der kommenden Euro 21 zu schauen. Durch die kompakte Bauform kann ich mir hier allerdings nicht nur einen Einsatz als TV-Lautsprecher vorstellen, sondern auch eine Erweiterung für den PC/Laptop. Den Preis von 398€ pro Paar halte ich bei der gebotenen Leistung für überaus fair.


Link zum Hersteller: nubert nuBox A-125