Hardwaretest: Netgear Nighthawk XR300 – Vorfahrt für das Gaming

Für viel Verärgerung kann bei einer spannenden Online-Begegnung eine nicht konstante Netzwerkverbindung sorgen. Eine lange Latenzzeit bzw. ein hoher Ping kann bei schnellen Spielen das virtuelle Aus bedeuten. Wird beispielsweise auf der Xbox One eine Partie Fortnight gespielt, bedeutet eine schlechte Funkverbindung fast schon das sichere Ausscheiden und nicht den Gewinn des Chicken Dinners. Hier möchte Netgear mit dem Nighthawk XR300 Pro Gaming WLAN-Router Abhilfe schaffen und die Netzwerkleistung optimieren, indem der Gaming-Verkehr priorisiert wird. Getreu dem von Netgear ausgegebenen Motto: Für weniger Verzögerungen und mehr Spielvergnügen.

Zu den großen bekannten Marken im Netzwerkbereich gehört die amerikanische Firma Netgear. Seit der Gründung im Jahr 1996 besteht das Hauptthemenfeld in der Entwicklung und dem Vertrieb von Netzwerktechnologie sowohl für das Home Office als auch den Small Office Bereich. Prominenteste Produkte aus dem Hause Netgear sind Router zur Internetanbindung.

Nach dem Auspacken der Komponenten aus der sehr schön gestalteten Verpackung finden sich auf eurem Tisch ein gelbes Netzwerkkabel, ein Netzteil mit einem 1,20 Meter langen Kabel sowie der Router mit seinem sehr markanten Design. Dabei stechen sofort die drei Antennen ins Auge, die für eine konstante Übertragungsrate beim Streamen sorgen sollen.

Das Design des Nighthawk Pro Gaming XR300 ist an den Nachtschwärmer, einer weit verbreiteten Schmetterlingsart angelehnt. Charakteristisches Merkmal eines Schmetterlings sind die Fühler, mit denen die Falter riechen, fühlen, schmecken oder ihre Umwelt wahrnehmen können. Somit ist der Name des Routers sehr gut gewählt, da ein Router bei der Wahrnehmung oder dem Empfinden seiner Netzwerkumgebung tatkräftig unterstützt. Weiterhin ist die Wahl des Names schon ein besonderer Hinweis an die Zielgruppe der aktiven Onlinespieler, welche das Gerät primär zu den Abend- und Nachtstunden nutzen.

Unter der Haube befindet sich ein Dual-Core-1-GHz-Prozessor, der das Management der verknüpften Geräte übernimmt. Dank der drei Antennen können gleichzeitig zwei WLAN-Bänder bzw. Frequenzen genutzt werden und die verfügbare Bandbreite wird nahezu verdoppelt. Dank der Nutzung des neuesten IEEE-Standart 802.11 ac WLAN kann eine WLAN-Geschwindigkeit von bis zu 1.750 Mbit/s erreicht werden und somit ein störungsfreies Übertragen von 4K erreicht werden. Die Reichweite im Haus in Abhängigkeit der Wände kann theoretisch bis zu 70 Metern betragen. Standardmäßig können an vier Netzwerkanschlüssen kabelgebundene Geräte angeschlossen und mittels eines USB 3.0 Ports Wechselmedien für das eigene kleine Netzwerk angeschlossen werden.

Bei unserem Testgerät wurde der Nighthawk an eine Fritz!Box 6360 aus dem Hause AVM angeschlossen, die als Modem für die Verbindung mit dem Kabelnetzbetreiber sorgt. 

Sollte ihr euch jetzt die Frage stellen, warum neben der Fritz!Box ein weiteres Gerät fürs Online-Gaming erforderlich sei, hier die kurze Antwort:
Bei normalen Routern kann nur eine Wlan-Bandbreite genutzt werden. Wohnt ihr in einem Mehrfamilienhaus, teilen sich folglich alle Bewohner die 13 Frequenzbänder und speziell in den Abendstunden können die Signale sich Dank der mehrfachen Nutzung einzelner populäreren Frequenzen überlagern und für höhere Zugriffszeiten oder gar Abbrüche sorgen. Diesem Problem wird nun mit dem Nighthawk XR300 abgeholfen.

Der Anschluss aller im Karton liegenden Komponenten erweist sich als sehr einfach und binnen kürzester Zeit habt ihr den Stromanschluss und das Netzwerkkabel an die vorgesehenen Büchsen angeschlossen. Nach der Verbindung mit dem Modem kann das Gerät seinen Dienst aufnehmen. Grundvoraussetzungen bei einem Router sind die erforderlichen Ablaufroutinen beim Starten. Die Dioden leuchten auf und wechseln nach und nach ihre Farben von orange in weiß. Somit ist der Startschuss für den kommenden Spielspaß gegeben.

Zuallererst muss eine Verbindung mit dem neuen Gerät hergestellt werden. Hierzu bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Die einfachste ist, euren Computer mittels Ethernetkabel an einen der vier Ports am Router anzuschließen. Alternativ – und diese Möglichkeit wurde von uns genutzt – wird eine Verbindung mittels WLAN hergestellt.

Hinweis zur Einrichtung:
Es empfiehlt sich bis zum vollständigen Abschluss der Einrichtung eures Netgear XR300 Nitghhawk die WLAN-Verbindung an eurem alten Router zu deaktivieren, da in unserem Fall eine Verbindung zum alten Router hergestellt wurde und die weiteren Schritte erst nach dem Wechsel der WLAN-Verbindung fortgeführt werden konnten. Leider ist dies nicht dokumentiert und die Einrichtung musste demnach mehrfach erfolgen.

Wurde die Verbindung zum Router erfolgreich hergestellt und die erforderlichen Eingaben getätigt, verbindet sich euer Router mit dem Internet und die neue Firmware wird automatisiert aus dem Internet heruntergeladen und installiert.

Die Menüführung ist leider in englischer Sprache gehalten und es ist nicht möglich, die Nutzungsbedingungen oder generell die einzelnen Einträge in deutscher Sprache zu erhalten. Sicherlich kein Beinbruch, jedoch nicht jeder traut sich in einer fremden Sprache wichtige und netzwerkrelevante Einträge zu tätigen und darauf zu hoffen, das alles fehlerfrei übernommen wird.

Nach dem Update auf die neueste Firmware – bei uns auf die Version 1.0.3.34_10.3.27 – startet der Router neu und führt uns aufgrund der automatisieren Verbindung zum bestehenden WLAN-Netzwerk auf eine erneut nur englischsprachige Seite, auf der wir jetzt darüber informiert werden, das keine Verbindung zum Netzwerk hergestellt werden konnte. Damit ist das neue Netzwerk zum Nighthawk-Router gemeint. Auch bei dieser Meldung und der folgenden Lösung wäre es besser, wenn eine entsprechende Seite in deutscher Sprache zur Verfügung stände.

Steht dann das neue Netzwerk endlich, werdet ihr aufgefordert beim Wechsel in das neue WLAN den Nighthawk zu registrieren. Dies ist erforderlich, wenn ihr über neue Aktualisierungen informiert werden, einen Zugang auf den NETGAER-Shop einrichten oder eure Garantieaktivierung starten wollt. Aber die Registrierung lässt sich auch überspringen und nachträglich ausführen. Zum Zeitpunkt des Tests konnte der so genannte R-App Store nicht aufgefunden und somit nicht getestet werden.  Dieser befindet sich derzeit noch in Entwicklung.

Nach diesem Prozedere werdet ihr endlich in das Dashboard eures Routers geführt. Einfach und klar strukturiert ist das NETGEAR-eigene Betriebssystem namens DUMA OS. Auffällig ist die einfache und sehr klare Menüführung auf der linken Seite.  Klickt ihr auf einen der sieben Menüpunkte werdet ihr auf die jeweiligen Unterseiten geführt, wo sich weitere Verästelungen befinden. Im Dashboard selbst befinden sich mehrere Fenster, die euch einen schnellen Überblick über die Netzwerkübersicht, die CPU-Nutzung oder die System-Info liefern. Diese Informationen lassen sich sowohl ein- als auch wieder ausblenden. Die einzelnen Informationskacheln lassen sich sehr einfach und schnell in der Größe oder der Platzierung verändern.

Gleich zwei Funktionen zeichnen den NETGEAR Nighthawk XR300 aus: Die Traffic-Priorisierung und der Geo-Filter.

Bei der Traffic-Priorisierung könnt ihr euren einzelnen Geräten unterschiedliche Bandbreiten zuweisen. Logischerweise braucht ein Handy eine andere Bandbreite als die Spielekonsolen, mittels denen man online spielt. Nimmt man hier hierbei keine Verteilung vor, teilen sich alle registrierten Geräte den Traffic zu gleichen Teilen. Im Menü „Quality of Service“ kann daher einfach per Drag-und-Drop-Verfahren jedes Gerät einzeln nach eigenen Ansprüchen priorisiert werden. Hier bekommt also die Spielkonsole mehr Bandbreite zugewiesen als das Smartphone oder andere Geräte, die das Netzwerk nutzen.

Beim Geo-Filter soll eine Verbindung zu einem nahen und somit optimalen Server hergestellt werden, damit der Ping und die Latenz möglichst gering sind. Hierbei solltet ihr zwingend darauf achten, den Filter in die Mitte Deutschlands zu setzen.

Dank der einfachen Handhabung des Dashboards des XR 300 ist es für Spieler ein leichtes, die Datenströme von eurem Computer oder eurer Spielekonsole derart zu beeinflussen, das Ruckler und Verzögerungen der Vergangenheit angehören. Ein paar Klicks und eure Spieleplattform wird favorisiert und die von euch der Konsole zugewiesene Bandbreite steht zur Verfügung. Somit können automatisierte Updates an eurem Handy oder PC oder der gestreamte Film im Wohnzimmer nebenan nicht mehr für größere Latenzen bzw. Verzögerungen verantwortlich sein.

 

Fazit:

Mit dem Netgear Nighthawk XR 300 erwerbt ihr einen rein auf Zocker und Streamer zugeschnittenen Router, der sich perfekt in eure Peripherie einbindet und den Spielspaß vergrößert. Dank der drei Antennen und den zwei gleichzeitig nutzbaren Frequenzen ist ein beständiger Datenstrom ins Internet der Lohn für die Mühe der Einrichtung.

Investiert ihr etwas Zeit und probiert die einzelnen Einstellungen eures Routers aus, gehören schlechte Pings und Latenzen der Vergangenheit an. Dank einer App auf eurem Handy könnt ihr binnen kürzester Zeit Veränderungen an euren Einstellungen vornehmen. Für intensive Spieler oder eSportler ist der NETGEAR Nighthawk XR 300 daher eine sinnvolle Investition.

Wenn es etwas zu kritisieren gibt, ist es die etwas unverständliche Anleitung, die uns ein ums andere Mal vor einige Fragezeichen stellte. Aber hat man diese Hürde überwunden, läuft der Router perfekt.

 

 

Link zur Herstellerseite: Netgear Nighthawk XR300

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