Hardwaretest: Astro A10 – preiswertes Gaming Headset in gut

Der Spaß an virtuellen Welten und den vielen verschiedenen Möglichkeiten, die diese für den geneigten Gamer bereithalten, haben längst einen großen Anteil der Freizeitgestaltung eingenommen. Neben der grafischen Darbietung auf den Monitoren und Fernsehern gehören aber auch andere Peripheriegeräte zu einem perfekten Spielspaß. So wird schnell deutlich, dass der Bereich der Gaming Hardware für den Gamer neben den Spielen selbst elementar ist.

Ein guter Sound und ein stark funktionierendes Mikrofon gehören zum Spielspaß und der Online-Interaktion mit Freunden hierzu. Wir möchten uns heute einmal das Astro A10 Headset genauer anschauen und bewerten, ob dieses für die Gamerwelt zusätzliche Freude bereithalten oder aufgrund seines günstigen Preisniveaus damit nicht aufwarten kann.

Der Hersteller Astro ist seit über 10 Jahren in diesem Geschäft tätig und blickt auf einen großen Erfahrungsschatz in der Gestaltung und Fertigung von Gaming Hardware zurück. Die Firma aus San Francisco (USA) konnte mit seinem Know How sogar Logitech von sich überzeugen, wurde aufgekauft und gehört heute als weiterhin eigenständige Marke zum Unternehmen. Über 1 Mio Follower auf Twitter zeigen, dass es sich bei Astro um keinen Nischenproduzenten handelt.

Das Astro A10 ist ein kabelgebundenes Headset, welches im Preissegment unter 70,- Euro angesiedelt ist. Damit gehört es zu den Budget-Modellen. Man sollte sich davon jedoch nicht täuschen lassen – wer billig kauft, kauft zweimal – muss hier wahrlich nicht zutreffen. Das Headset verfügt über einen Frequenzgang von 20Hz bis 20.000 Hz sowie einer Sound-Ausgangsleistung von 104 db.[1] Durch den Anschluss per Klinkenkabel entfällt auch lästiges Aufladen des Akkus, sodass das Gerät stets einsatzbereit ist.

Öffnet man die simple Verpackung des Astro A10 fällt dem einen oder anderen Hardwarekenner womöglich ein Stein vom Herzen. Keine massenhaften Tütchen und ellenlange Handbücher. Neben dem Headset liegt das wunderbar lange 2 Meter Klinkenkabel sowie eine Faltbeschreibung in DIN A2 bei. Das Klinkenkabel hat bei einem Einsatz an Laptops in dieser Länge durchaus seine Daseinsberechtigung, bei der Inbetriebnahme an einem PS4 Controller kann es jedoch das eine oder andere Mal zu Kabelsalat an den Beinen und Füßen des Nutzers führen. Vorsicht ist also geboten. Die gesamte Größe der beiliegenden Beschreibung ist jedoch nur aufgrund der Sprachenvielfalt notwendig. Die Installationsanleitung schafft es nämlich, uns in vier Zeilen zu erklären, wie das Astro A10 in Betrieb zu nehmen ist. Ein Anruf bei einem technikaffinen Freund sollte damit unnötig sein.

Das Headset selbst ist in einem ergonomisch daran angepassten Schutzpolster sicher verwahrt und wartet auf seine Entnahme. Die Größeneinstellung des Headsetbügels ist stufenlos und bietet dem Nutzer so eine perfekte Trageergonomie. Das Gewicht unserer Soundmaschine ist recht hoch, lässt dabei aber eher seine hohe Wertigkeit als möglicher Nackenprobleme bei langem Tragen durchblicken. Ist dieser Schritt unternommen fällt sofort die phantastische Abschottung externer Geräusche auf. Man könnte anfangs glauben, dass es sich hier um einen Gehörschutz und nicht um ein Headset handelt.

Beim Sound überrascht das günstige Astro A10. Ein starker Bass ist nicht die Kür eines Kopfhörers, wohl aber die dosierte Abgrenzung zu anderen Geräuschen. So können wir bassvolle Momente kraftvoll erleben, aber auch die darum liegenden Geräusche sehr wohl wahrnehmen. Diese werden nicht von der Dynamik des Tieftöners überlagert. Bei Sportspielen wird dies besonders deutlich. Das Spielgeschehen, also die Geräusche der Spieler, der Bälle, kurzum alles auf dem Spielfeld, wird in den Vordergrund gestellt. Das Astro A10 schafft es aber, den Spagat die Umgebungsgeräusche der feiernden Fans oder der hineinschreienden Coaches gut zu übermitteln.

Das zeigt sich auch in Shootern oder anderen Open World Spielen. Entfernungen sowie vorbeifließende Geräusche werden hervorragend simuliert. Man erkennt sofort, ob sich ein Geräusch vor, neben oder hinter dem Spieler befindet und ob und in welche Richtung es sich bewegt.

Die Sounddarbietung gefällt sofort und schafft eine Spielatmosphäre, die es tatsächlich vermag, noch tiefer in die virtuelle Realität einzutauchen. Auch die hervorragende Geräuschabschottung von außen trägt ihren Teil dazu bei. So habe ich das offene Fenster und die von außen eindringenden Fahrgeräusche vorbeifahrender Autos überhaupt nicht mehr bemerkt, obwohl diese mich im Alltag oder beim Zocken ohne Kopfhörer doch stören.

Für hartgesottene Spieler der Gattung Shooter, die es gern und oft krachen lassen, gibt es jedoch einen Wehrmutstropfen. Leider ist die Lautstärkeregelung am Astro A10 selbst etwas limitiert. So schafft es zwar die maximale Lautstärke, uns irgendwann den Gedanken „laut genug“ zu entlocken und das Gerät herunterzuregeln, wer es jedoch für eine einzelne Szene oder einen Moment einmal so richtig krachen lassen möchte in den Ohren, könnte sich schnell enttäuscht zeigen.

Das Mikro des Astro A10 verrichtet seinen Dienst wie gewünscht. Die Gesprächsteilnehmer verstehen mich klar und deutlich, sodass es hier keinerlei Nachjustierungen bedurfte. Lediglich einen Regler am Headset, der unsere eigene Lautstärke für die anderen Mitspieler einstellen lässt oder wenigstens einen Mute-Schalter hätten wir uns gewünscht. Wer im Zockerzimmer eine Waschmaschine laufen hat oder dieses durch die bessere Hälfte grundreinigen lässt, könnte an dieser Stelle vielleicht ein paar Zockerfreunde verlieren.


Fazit

Insgesamt kann es nur ein Fazit für das Astro A10 geben. Wer in diesem Preissegment auf der Suche nach einem leicht zu bedienenden, mit einer großartigen Isolierung der Umgebungsgeräusche und gutem Sound ausgestatteten Headset ist und kleinere Abstriche bei der Ausstattung machen kann, macht mit dem Kauf des Astro A10 nichts falsch. Wir wundern uns nach einigen Stunden Testzeit nicht mehr, dass dieses Headset für einige Auszeichnungen nominiert wurde.

 

 

Link zur Herstellerseite: Astro A10

Bilder: Astrogaming, Holger Schwarzbach

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