Kinect

Mit dem Kamerasystem Kinect geht Microsoft einen völlig neuen Weg. Anders als bei allen bisher erschienenen Konsolen wird hier das erste Mal kein Joypad benötigt, die gesamte Steuerung erfolgt einzig über den Körper, bzw. das Erkennen der Hände. Diese Art der Eingabe ist derart innovativ und überraschend, dass bei mir das Kinect Fieber ausgebrochen ist und ich euch meine Einschätzungen zu den einzelnen Titeln nicht unterschlagen will.

Ich bin im Moment im Besitz von 6 Titeln, die zum Start erhältlich waren und jeder einzelne Titel macht Spaß … jeder auf seine Weise. Danke an Lars und Micha für ihre Hilfe zu den einzelnen Statements.

Dance Central:

Fazit M. Arm: Die Musikauswahl ist in meinen Augen durchaus erträglich. Neben Hip Hop Gestampfe gibts auch ordentlich was für mich älteres Semester (Jungle Boogie oder Brick House) Zu jedem Lied gibt es einen Tanzlehrgang, der Dir die einzelnen Tanzschritte zeigt, die Du dann dreimal korrekt wiederholen sollst. Dance Central zeigt Körperteile, die nicht zur Bewegung gepasst haben in rot an, um ein Feedback zu haben, wo man geschludert hat.
Im Vergleich zu anderen „Tanzspielen“ wie Dance Dance Revolution, bei denen man wie Irische Stepptänzer theoretisch mit unbeweglichem Oberkörper und stampfenden Füßen „durchkommt“, ist bei Dance Central wirklich tänzerisches Bewegen angesagt. Hüftschwingen, Armrudern, Kniebeugen, hin- und hersteppen… Spielt man das lange genug, könnte ich mir vorstellen, dass man in einer Disco wirklich durchaus gut mit diesen Bewegungen aussieht, als wenn man DDR-mäßig vor-zurück-rechts-vor-zurück-links im Viereck springt.

Kinectimals:

Fazit M. Schulz: „Was soll ich mit virtuellen Katzen, wenn mich meine beiden realen Stubentiger täglich in den Wahnsinn treiben?“ war so ziemlich mein erster Gedanke, als ich für meine fast neunjährige Tochter Kinectimals in den Schacht legte. Aber als nach der etwas langatmigen Vorgeschichte das durch mein Püppchen erwählte Tigerbaby namens „Leo“ (ja, ich weiß …) die Pfoten an die Innenseite der Mattscheibe stellte und diese ableckte, konnte auch ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen.

Das Spiel muss eigentlich aufgrund des Niedlichkeitsfaktors mit einer Karies-Warnung wegen zu viel Zuckerguss ausgeliefert werden, so sehr sind die fünf Katzenbabys auf „oh, wie süß“ getrimmt. Aber wer damit leben kann und vor allem seinem Nachwuchs eine Freude machen will, kommt um Kinectimals einfach nicht herum.

Kinect Adventures

Kinect Adventures sorgt dafür, dass du von der Couch aufstehst und in den Genuss des aktiven Spielspaßes kommst. Gemeinsam mit Freunden und Verwandten duckst, springst und läufst du durch 20 atemberaubende Abenteuer, die dich an exotische Plätze führen. Gemeinsam weicht ihr Felsen aus, meistert einen Hinderniskurs und rettet ein Leck geschlagenes Unterwasserlabor. Eure spannendsten Erlebnisse bannt ihr auf Foto und Video, die ihr der ganzen Welt präsentieren könnt!

Fazit L. Becker: Sehr gute Entscheidung von Microsoft, diesen Titel in die Kinect-Verpackung zu legen und somit den Käufern zu zeigen, was möglich ist. Egal ob ihr allein, zu zweit oder über Xbox Live spielt, das Spiel fetzt einfach nur!

Kinect Sports

Fazit L. Becker : Jein, es ist ein Wii Sports Klon, aber ein guter mit interessanten Ansätzen und vor allem einer angepassten Steuerung. Die Minispiele sind grafisch auf der Höhe der Zeit und überzeugen auf ganzerr Linie. Klar gibt es das ein oder andere Minispiel, hier sei einfach mal Bowling aufgeführt, aber hey, es ist eine Minispielsammlung und keine Simulation. Somit ideal für lange Partyabende.

Fazit M. Schulz: Nein, es hat mit Wii Sports wenig zu tun. Klar, die Spiele ähneln sich und Wii Sports ist auch schon älter, aber hier haben die Entwickler einfach alles richtig gemacht. Bowling ist authentisch, Tischtennis und Beach-Volleyball sind Reaktion pur, Boxen ist ähnlich Schweiß treibend wie Leichtathletik … einzig Fussball fällt ein wenig ab. Wer also lärmresistente Nachbar oder ein eigenes Haus hat, darf bedenkenlos zuschlagen … alle anderen laden den Nachbarn zum gemeinsamen Zocken ein.

Kinect Joy Ride:

Fazit L. Becker: Ich bin ehrlich geschrieben etwas zwiegespalten, was Kinect Joy Ride angeht. Die Stärken des Spiels liegen klar in den drei Rennbereichen und auch der Stuntmodus und kann hier voll und ganz überzeugen. Unter anderem liegt das an der Steuerungsabfrage und den sehr liebevoll gestalteten Rundkursen. Meine liebe Not hatte ich bei Zerstörung. Hier zickte das Spiel herum und ich wusste sehr oft nicht, warum das Fahrzeug nicht eine Kurve nach meinen Vorgaben vollführt, sondern geradeaus  weiterfährt. Wiederum der Stuntbereich sorgt speziell mit anderen Mitspielern für viele Lacher, da die eingenommenen Körperhaltungen so komisch aussehen, dass man gar nicht anders kann, als zu lachen.

Seit ihr im Besitz von Kinect, spielt des Öfteren mit euren Freunden zusammen, habt keine Angst davor, euch zum Hampelmann zu machen oder wollt ihr einfach ein paar gepflegte Runden mit einem Funspiel bestreiten, solltet ihr euch mindestens die Demoversion des Spiels ansehen und ein paar Runden drehen. Nach dem Spielen des Demos könnt ihr immer noch entscheiden, ob das Spiel euren Anforderungen entspricht. Alle, die noch kein Kinect, dafür aber eine Wii besitzen, greifen lieber zum Original.

Fighters Uncaged:

Fazit M. Schulz: Fighters Uncaged hätte der Titel werden können, der Core-Gamer zum Kauf von Kinect animiert. Leider ist der Schuss irgendwie nach hinten losgegangen. Für Kampfsport-erprobte Menschen ist dieser Titel schon alleine aufgrund der breitbeinigen und damit realitätsfremden Grundstellung nichts, da Kinect sonst die Beine nicht erkennt. Auch wird es schwierig sein, einem solchen Spieler zu vermitteln, sich so wenig wie möglich zu bewegen, damit Kinect die nächste Aktion sauber erkennt und keine willkürlichen Aktionen ansetzt.

Wer allerdings keine Erfahrung mit Kampfsport hat und somit unvoreingenommen vor der Konsole steht, hat sicher seinen Spaß mit dem Spiel. Denn nichts weiter möchte Fighters Uncaged sein: Ein Spiel und kein Trainingsprogramm für angehende Straßengang-Mitglieder. Ich persönlich ziehe aber hier doch realen Sport vor, auch wenn hier die Schmerzen und blauen Flecken echt sind.