Hardwaretest: Super Mario Flying Cape Yoshi – mit Feingefühl gegen den Schrank

Nintendo lizensiert seit Jahren Merchandising und Spielzeug der verschiedensten Hersteller. Auch Carrera ist mit seinen ferngesteuerten Mario Karts seit einiger Zeit mit an Bord. Mein Bowser Kart befindet sich für die gelegentlichen schnellen Runden im Wohnzimmer noch immer regelmäßig im Einsatz. Aber im letzten Jahr ging Carrera mit der Mario-Drohne auch in die Luft, nun gefolgt von Super Mario Flying Cape Mario und Flying Cape Yoshi.

Als Fan des knollennasigen grünen Dinos ist es schon fast eine Frage der Ehre, das aktuelle Modell von Carrera ausgiebig zu testen und so erreichte mich kurz vor Weihnachten also Yoshi. Zugegeben, meine Erfahrungen in Sachen Drohnen und Helikopter tendieren gegen Null, aber jeder hat mal klein angefangen.

Zuerst wird Yoshi aus seiner Verpackung befreit. Etliche Streifen Tesaband und eine gewaltsame Öffnung eines widerspenstigen Drahtes mit einem Seitenschneider später liegt das kleine Modell dann vor mir. Ja, alles glänzt in Plastik, aber das Modell ist wirklich gut gelungen, Yoshi sieht seinen zahlreichen digitalen Ebenbildern zum Verwechseln ähnlich. Und damit Yoshi bei Nichtgebrauch nicht lieblos irgendwo auf dem Bauch herumliegt, gehört ganz standesgemäß auch ein Powerblock zum Lieferumfang. So kann Yoshi auch im Regal eine gute Figur machen.

Weiterhin findet sich in der Packung eine kleine Fernbedienung mit dazugehörigen Batterien und ein USB-Ladekabel, um Yoshi mit Saft zu versorgen. Die Anleitung ist mit Bildern auch für den Laien verständlich und so ist das ganze Set nach dem ersten Aufladen von Flying Cape Yoshi sofort startbereit. Im linken Schuh befindet sich der kleine Schieberegler zum Anschalten des Modells, die Fernbedienung verfügt über eine Taste.

Nach dem Anschalten blinken die Fernbedienung sowie eine kleine LED in Yoshis Schuh um zu signalisieren, dass jetzt die Kopplung erfolgen kann. Und spätestens jetzt sollte man die Anleitung gelesen haben. Denn diese Kopplung erfolgt nicht automatisch, sondern muss mit dem linken Regler der Fernbedienung vorgenommen werden. Den Hebel einmal hoch und einmal runter bewegt und schon steht die Verbindung. Einem ersten Flugversuch steht also nichts mehr im Wege – bis auf das eigene Unvermögen vielleicht.

Der erste Start landet nämlich mit sämtlich vorhandenem Feingefühl der linken Hand mit Schwung im Wohnzimmerschrank. Ein böser Absturz ist die Folge. Eine Drohne ist demnach also kein Kart und man muss die ersten Flugversuche tatsächlich mit äußerster Vorsicht starten. Zerbrechliche Gegenstände und Haustiere sollten unbedingt vorher außer Reichweite geschafft werden – mein Bullterrier stellte neue Höhenrekorde auf, um die Drohne aus der Luft zu schnappen.

Also auf ein Neues. Um nach dem ersten Crash nun doch erst einmal ein Gefühl für die Steuerung zu bekommen, wird die Drohne jetzt in einer Hand gehalten, während die andere den Höhenregler bedient. Und siehe da, Yoshi hält die Höhe und wird losgelassen – nur um ab diesem Moment mit Schwung nach vorne zu fliegen. Mit einem erneut üblen Geräusch kracht er diesmal gegen die Wand und schmiert ein weiteres Mal ab.

Versuch Nummer drei findet deshalb diesmal mit zwei Personen statt. Ich halte die Fernbedienung und mein Helferlein die Drohne. Mit weniger Grobmotorik am linken Stick wird erneut die Höhe justiert und als Yoshi diesmal abhebt, wird der rechte Stick für die Steuerung verwendet.
Denn das muss man sich erst einmal bewusst machen: Yoshi fliegt immer nach vorn. Stehen in der Luft wie bei einem Helikopter ist nicht möglich! Mit links wird also die Höhe gehalten und mit rechts die Flugrichtung vorgegeben. Und siehe da, diesmal folgt der unvermeidliche Absturz aufgrund mangelnder Flugerfahrung erst nach gut 20 Sekunden – das Regal ist in die Flugbahn gesprungen.

So erfolgt Startversuch auf Startversuch und die Sicherheit nimmt langsam zu. Allerdings dauert das Vergnügen nur ungefähr 5 Minuten, denn dann geht dem Modell der Saft aus und Yoshi muss für 30 Minuten an das Ladekabel. Aber das ist zu verschmerzen, denn bei einem Gewicht von nur 51 Gramm ist im Modell mit Sicherheit auch nur der kleinste verfügbare Akku verbaut.

Diverse Ladezyklen und Flugstunden später bewege ich den kleinen Dino schon recht sicher durch die Lüfte des heimischen Wohnzimmers. Und nur da gehört das Spielzeug hin. Ein paar Versuche auf der Wiese vor der Tür zeigten ganz klar, dass das Modell viel zu leicht ist, um selbst den seichtesten Windböen wiederstehen zu können.

Und wer sein Modell doch irgendwann mit zu viel Schwung zum Absturz bringt und dabei einen Flügel einbüßt, muss nicht verzweifelt sein. In der Packung befinden sich zwei Ersatzflügel. Allerdings sollte man auch hier wissen, was man tut. Denn beide Rotoren verwenden unterschiedliche Flügel, gekennzeichnet durch die Buchstaben A und B. Damit das Modell seine Flugeigenschaften behält, muss der richtige Flügel getauscht werden!

 

Fazit:

Als Nintendo-Fan der allerersten Stunde haben es mir die Modelle der Protagonisten schon immer angetan. Seien es irgendwelche lizensierten  Sammelfiguren oder die originalen Amiibo. Umso schöner, dass ich nach dem Carrera Bowser Kart am Boden nun mit Yoshi in die Luft gehen kann.

Der Aufdruck auf der Packung „easy to fly“ ist allerdings irreführend. Denn bis man die ersten Runden ohne Abstürze hinbekommt, kann schon eine Weile vergehen. Hat man den Bogen dann aber raus, macht Yoshi einen Heidenspaß. Es ist eben wie mit so vielen Dingen im Leben – Übung macht den Meister. Und wenn man das Modell dann irgendwann fehlerfrei durch das an beiden Seiten offene IKEA-Regal steuert, hat sich die Mühe gelohnt 😀

Link zur Herstellerseite: Carrera RC Flying Cape Yoshi

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